Mundgeruch
Schlechter Mundgeruch – für viele Menschen ein unangenehmes Thema, obwohl in Deutschland schätzungsweise jeder Sechste regelmäßig und jeder Zweite gelegentlich davon betroffen ist. Nur selten wird das übel riechende Problem von den Mitmenschen angesprochen, obwohl die Ursachen häufig schnell beseitigt werden können und die Betroffenen selbst in vielen Fällen den Geruch überhaupt nicht wahrnehmen.
Die Gründe für schlechten Atem sind tatsächlich zu 80-90% im Mund-/Rachenraum zu finden, weshalb als erster Ansprechpartner Ihr Zahnarzt / Ihre Zahnärztin aufgesucht werden sollte. Verantwortlich sind in den meisten Fällen Fäulnisprozesse durch Bakterien, die sich zum Beispiel in Zahnfleischtaschen, an überstehenden Kronenrändern, kariösen Zähnen oder auf der Zunge ansiedeln. Sie wandeln Bestandteile der Nahrung, vor allem von eiweißhaltiger Nahrung, in übel riechende Schwefelverbindungen um. Hier lohnen sich also die regelmäßige professionelle Zahnreinigung und eine Überprüfung älterer Füllungen und Zahnkronen. Auch halb durchgebrochene Weisheitszähne bieten einen hervorragenden Schlupfwinkel für diese Art der Bakterien. Ist eine ordnungsgemäße Einordnung in die Zahnreihe nicht mehr zu erwarten, sollten diese Weisheitszähne entfernt werden.
Ein verminderter Speichelfluss, beispielsweise durch eine verstärkte Mundatmung beim Schnarchen, kann die Geruchsentstehung zusätzlich fördern. Auch hier kann in einigen Fällen Ihr Zahnarzt / Ihre Zahnärztin durch spezielle Schnarchschienen behilflich sein. Bei anderen Arten der Mundtrockenheit können bestimmte Tees oder Lutschtabletten die Speichelproduktion fördern.
Was viele Menschen nicht wissen: Bei der täglichen Mundpflege darf die Zunge nicht ausgelassen werden. Hier findet sich ebenfalls häufig die Ursache für schlechten Mundgeruch. Die Ablagerungen lassen sich am besten mechanisch mit einem Zungenreiniger entfernen und befinden sich verstärkt im Hinteren Bereich des Zungenrückens.
Erst wenn alle möglichen Ursachen in der Mundhöhle ausgeschlossen sind, sollte der Hals-Nasen-Ohrenarzt hinzugezogen und der gesamte Nasen-Rachenraum untersucht werden. Findet sich auch hier keine Lösung, kann als letzte Option eine Magenspiegelung beim Internisten angedacht werden.